Nepal: Neues Kinderheim & zwei neue Schulen
Gepostet am 14. März. 2017 in Aktuelles, Architektur, Schule | Keine Kommentare
Das nach dem schweren Erdbeben 2015 völlig zerstörte Kinderheim wurde mit Spenden von Weltweitwandernwirkt! neu aufgebaut. Am Grundstück daneben sind die Arbeiten für ein weiteres Heim für 100 Kinder gerade voll im Gange. Der Rohbau wurde bereits fertig gestellt, bei einigen Häusern wurde bereits das Dach aufgesetzt.
Schule in Hile
Auch in Hile, einem Sherpadorf im Everest-Gebiet, wurde das vom Erdbeben zerstörte Schulgebäude wieder aufgebaut. Mittlerweile ist der Schulbetrieb wieder voll im Gange. Der nächste wichtige Schritt liegt darin, die Ausbildung der LehrerInnen und die Qualität der Unterrichtsmaterialien zu verbessern. Seit Dezember 2016 erstrahlt das Schulgebäude in neuem Glanz, was für alle Kinder und LehrerInnen in Hile eine große Freude ist. Lehmziegel wurden selbst hergestellt, auch für den Außenputz wird als Material Lehm verwendet. Das verleiht der Fassade der Schule ein sehr schönes und traditionelles Aussehen.

Kundalinee School
Ein neues, fantastisches Schulprojekt für 400 Kinder in der Nähe der Bottle Houses am Stadtrand von Kathmandu ist im Entstehen. Die Kundalinee School soll in zweierlei Hinsicht neue Maßstäbe setzen. Zum einen als ökologisch-nachhaltiges Schulzentrum, das sich harmonisch in die Tradition und Kultur der Umgebung einfügt. Zum anderen wollen wir mit einem pädagogisch sehr modernen Konzept eine Musterschule entwickeln, die es Kindern ermöglicht, zu offenen, kritischen und eigenverantwortlichen Menschen heranzureifen. Dies ist sehr wichtig, da die traditionellen, staatlichen Schulen in Nepal sehr konservative und starre Unterrichtskonzepte verfolgen.

Unser professionell mit dem Projekt betrauter Architekt Johannes Würzler befand sich im Dezember 2016 vor Ort, um alle Vorbereitungen für einen optimalen Baustart Ende Jänner 2017 zu treffen. Die letzte von ihm erstellte Visualisierung (siehe unten) lässt erahnen, welche enormen Dimensionen dieses Schulprojekt mit einem Finanzierungsbedarf von rund 1 Mio. Euro hat. Der gesamte Schulkomplex besteht aus acht Einzelgebäuden und einer großen Sporthalle, die zum Großteil aus Bambus errichtet werden soll. Für die Klassengebäude kommen traditionelle Baustoffe wie Lehmziegel, Holz und Flaschen zur Verwendung. Die Lage des Grundstücks, auf dem sich das Schulzentrum befinden wird, zeichnet sich durch eine sehr sonnige Lage aus. Deshalb war es bei der Planung für unseren Architekten sehr wichtig, die Position der einzelnen Gebäude so auszurichten, dass diese im Sommer bestmöglich der Sonne abgewandt sind. Zudem kommen während der heißen Sommermonate auch Sonnensegel zur Beschattung der Innenhöfe zum Einsatz. Im kurzen, kalten Winter hingegen ist die großzügige Besonnung des Grundstücks natürlich sehr willkommen.
NEUE BALKONE FÜR DIE „BOTTLE HOUSES” IN NEPAL
Der von uns engagierte und finanzierte Projektarchitekt der Kundalinee School – Johannes Würzler – ist seit drei Tagen wieder in Nepal. Seine erfreuliche Nachricht: Die „Bottle Houses” bieten den Kindern mit neuen, großzügigen Balkonen aus Holz nun eine zusätzliche, sehr einladende Begegnungszone im Außenbereich. Johannes ist happy – wir auch! Wenn du mehr über dieses Projekt erfahren oder es mit einer Spende unterstützen willst: http://www.weltweitwandernwirkt.org/

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Heuer im Juni wurde in Graz der Verein Weltweitwandern Wirkt!, der nun eine solide Organisationsgrundlage auch für alle anderen sozialen und interkulturellen Aktivitäten von Weltweitwandern bietet, gegründet. Der neue Verein wird – so wie das Weltweitwandern ja schon seit 15 Jahren macht – Bildungsprojekte und interkulturelle Kommunikation fördern und Hilfsprojekte durchführen. Das Weltweitwandern-Team bemerkte, dass man mit dem weltweiten Netzwerk und vor allem durch die wirklich sehr engagierten und mitfühlenden Gäste oft sehr wirkungsvoll helfen kann.
Ein paar junge oder jung gebliebene Individualisten, insbesondere Tom Stuppner und der frühere Investmentbanker Andreas Klaus Eberhardt, haben sich mit dem 2007 gegründeten Verein „Friends for Nepal“ zum Ziel gesetzt, durch viel Liebe und Enthusiasmus, armen Menschen am „Dach der Welt“ eine helfende Hand zu reichen. Die Hauptaufgabe wird darin gesehen, die Landflucht zu stoppen, indem die Dorfstrukturen – in enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Bevölkerung – gestützt werden und eine Infrastruktur aufgebaut wird. So wurde innerhalb kurzer Zeit eine Schule nach anthroposophischen Kriterien errichtet und ein Waisenhaus weiter ausgebaut. 

Seine 50 Mitglieder wirken zur Zeit in Alaska, Bhutan, Montenegro, Niger, Pakistan und Südsudan. Dabei ist der Verein «Architekur ohne Grenzen» erst 2011 gegründet worden. Sein Ziel: NGOs und Gemeinden, egal aus welchem Winkel der Welt, bei der Vorbereitung, Entwicklung und Umsetzung von «Architektur mit humanitärem Anspruch» kompetent zu unterstützen. Durch den Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks bietet der Verein Hilfsorganisationen, karitativen Einrichtungen und Gemeinden kompetente Unterstützung bei der Vorbereitung, Entwicklung und Umsetzung von Architektur mit humanitärem Anspruch.