Gepostet am 13. Okt.. 2025 in Aktuelles, Allgemein | Keine Kommentare
Erfreulicherweise wird mein Buch „Explodierende Bäume & und Waldmenschen“ sehr gut wahrgenommen, was ich hier mit Texten und Fotos und einigen Begebenheiten, die mit dem Buch im Zusammenhang stehen, dokumentieren möchte.
Hans Bogenreiter, im Oktober 2025
Von einem, der auszog, das Leben zu lernen
Österreich sei eine Waldnation, mit Waldstädten, Waldmenschen und explosiven Bäumen, gab 2020 der Heute-schon-wieder-US-Präsident Donald Trump stolz wissend preis. Diese selbst für Trump-Verhältnisse extra-absurde Aussage, aka Schwachsinn im MAGA-Format, nahm der Bauernbub, Buchdrucker, Bauarbeiter, Jurist und Journalist Johann „Hans“ Bogenreiter, jahrzehntelang als Geschäftsführer der Gesellschaft für bedrohte Völker Österreich aktivistisch tätig, nach dem üblichen Trump-Aussagen-Verarbeitungsprozess des Sich-Abhauens und Verhöhnens zum Anlass, ausnahmsweise nicht in Phase drei zu verfallen – ratlose Resignation ob der ultimativen Teflon-Qualitäten des Schreckensclowns im Weißen Haus –, sondern der Sache auf den Grund zu gehen. Dieses Gehen führte ihn oder vielmehr sein Alter Ego im Buch, ein Naivling namens Gump, in den forest rund um Wien, im Speziellen ins Insulaner- und Nacktbadedorado Dechantlacke im Wiener Teil des Nationalparks Lobau-Donauauen. Von nun an mäandern wir Seite um Seite, Foto um Foto durch kultivierte oder jedenfalls von zahlreichen nackten Affen mitgestaltete Wildnis, entdecken Parallelen zwischen so isoliert voneinander scheinenden Ethnien wie den indigenen Feuerländern und den Wienerstadtflüchtigen auf Zeit und finden in den kleinsten Beobachtungen Belege für und Spuren des großen Wahnsinns der Welt. Dabei befleißigt sich Gump eines (selbst)ironischen Tonfalls, der dem Inhalt die niederdrückende Schwere nimmt, die solch expressionistischem Schreibaktionismus andernfalls allzu häufig innewohnt. Das tut wohl und macht auch die Zurschaustellung von obsessiver Belesenheit bzw. Versunkenheit im (pop)kulturellen Universum der letzten 60 Jahre zu einem Akt der Demut: Es ist kein Prahlen mit Wissen, es ist eine Verbeugung vor den Hundertschaften, die wie er, Gump, auszogen, das Leben zu lernen, und da und dort ein Stück davon für sich entdecken konnten. Diese Stücke, diese Puzzleteile, setzt Gump nun zusammen zu fragmentarischen Bildern, aus denen immer wieder Schmucksteine hervorleuchten: „Der US-amerikanische Satiriker Henry Mencken schrieb am Sonntag, den 26. Juli 1920 in der Zeitung Baltimore Evening Sun sehr hellsichtig: ,Wenn die Demokratie sich fortlaufend perfektioniert, widerspiegelt die Präsidentschaft immer exakter die innere Seele des Volkes. Eines großen und glorreichen Tages wird sich der Wunsch der einfachen Leute erfüllen und das Weiße Haus mit einem wahren Idioten und narzisstischen Irren besetzt sein.‘“ Oder das: „Bemerkenswert ist, dass damals gegen die Abschaffung der Sklavenhaltung oft dieselben Argumente ins Treffen geführt wurden wie heute gegen das Aus für fossile Energieträger: Die Wirtschaft könnte so einen Umstieg nicht verkraften.“
Wenn Gump zum Ende hin bei Kreisläufen anlangt, das Hohelied der Work-Life-Integration anstimmt (natürlich nicht ohne Bezug auf ältere Quellen, hier Konfuzius vor ca. 2.500 Jahren: „Wähle einen Beruf, den du liebst, dann musst du niemals arbeiten.“) und die Notwendigkeit der Muße mit den Worten des deutschen Sozialforschers Harald Welzer herausstreicht („Man braucht leere Zeit, ohne leere Zeit passiert überhaupt nichts Pro-Aktives. Das muss man einfach realisieren.“), ist man um die eine oder andere Erkenntnis reicher; sofern man den Wald vor lauter Bäumen noch sieht, was angesichts des von allen Seiten hereinprasselnden Denkanstoß-Hagels keine zu unterschätzende Gefahr darstellt. Hans – Rezensent und Autor haben gemeinsame Vergangenheit – ist auf einer Mission mit diesem Projekt, in das er über fünf Jahre herzbluttriefendes Engagement investiert hat. Natürlich ist er das. Doch respektiert er die Menschen viel zu sehr, um ihnen „was aufs Aug’ zu drücken“. Und außerdem: Wer lange genug das Leben zu lernen versucht hat, kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass es einen solchen einfach nicht gibt. Das Leben ist ewig und so auch die Suche danach. „Explodierende Bäume & Waldmenschen“ ist auf diesem endlosen Weg ein augenzwinkender Begleiter, der sich vieler ernster Dinge an-, aber sich nicht allzu wichtig nimmt. Perfectly imperfect labour of love.
Rezension von Helmuth Santler (Buchautor und freier Journalist)
Lesungen
fix: Freitag, 21. Nov. 2025, 19 Uhr im Gasthof Auer in 3264 Gresten, musikalische Begleitung: The Forest Gump Experience (Dario, Gerald, Gottfried)
in Planung: am Gaußplatz 11, 1200 Wien (Aktionsradius Augarten), Frühjahr 2026

Treffen zweier „Lobauautoren“: Hans Bogenreiter und Robert Eichert präsentieren wechselseitig ihre Bücher vor dem Freiluftteil von Reicherts AUSSTELLUNG „Eine historische Bilderreise durch die Wiener Lobau“. Bei der Ausstellung im Nationalparkhaus Lobau (Dechantweg 8, 1220 Wien) wird die Geschichte des heutigen Nationalparkteils in über 340 historischen Bildern auf 45 großformatigen Tafeln präsentiert. Die Entwicklung dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft wird von 1809 bis heute beleuchtet. Bis 2. November 2025, Eintritt frei – ab dann bis März 2026 im Freien zugänglich! Die Ausstellung basiert auf dem Buch von Robert Eichert „Die Lobau – Eine historische Bilderreise“, das um 220 neue Bilder erweitert wurde. Themen sind unter anderem die Donauregulierung, die Nutzung der Lobau als kaiserliches Jagdgebiet, die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und die heutigen Naturschutzproteste. Der Autor, leidenschaftlicher Lokalhistoriker und langjähriger Kenner der Wiener Lobau, begibt sich auf eine eindrucksvolle Reise durch eine Landschaft, die immer wieder von Veränderungen und Bedrohungen geprägt wurde.
Weitere Infos und einige Bilder zur Ansicht: www.edition-wh.at/product/die-lobau

Anlässlich der Übergabe eines Buches an Harti Oberkofler, dessen wunderbarer Garten sich auf einer Seite ausbreiten darf, entzündete dieser spontan ein Feuer.
„Das ist ein wunderbares und wichtiges Buchprojekt! Sie können mich gerne so zitieren, es ist mir eine Ehre.“
Ulrich Brand. Der Politikwissenschaftler ist seit September 2007 Universitätsprofessor für Internationale Politik an der Universität Wien. Er arbeitet zur Globalisierung und internationaler Ressourcen- und Umweltpolitik sowie zu Lateinamerika.
„Ich fühle mich 100 % richtig wiedergegeben und danke Ihnen, dass ich in Ihrem Buch vorkommen darf. Alles Gute dafür!“
Karin Fischer. Die Historikerin und Migrationsforscherin ist Leiterin des Arbeitsbereichs Globale Soziologie und Entwicklungsforschung an der Uni Linz.
Dialog mit Indigenen – mit Humor
Der Titel ist erklärungsbedürftig. Er lehnt sich an Donald Trump an, der Österreich dereinst im September 2020 als Waldnation mit Waldstädten, Waldmenschen und explodierenden Bäumen bezeichnet haben soll. Dem wollte der Autor auf den Grund gehen, denn er ist neugierig und hat Humor. Dazu schlüpfte er in die Rolle des recherchierenden „Gump“ – halb in Anlehnung an den etwas naiven Forrest Gump, halb Verballhornung von Trump. Immerhin hatte Letzterer Österreich nicht unter die „shithole countries“ eingereiht. Um vielfach Miss- oder Verachtete geht es aber in diesem Buch.
Dass Hans Bogenreiter Humor hat, merkt man dabei in Text und Bild. Er hat sich aber auch ein Leben lang für die Marginalisierten eingesetzt, die an den Rand Gedrängten, die „Verdammten dieser Erde“, wie Frantz Fanon sagte, der große Psychiater und Vordenker der Entkolonialisierung, der im Juli 100 Jahre alt geworden wäre: zunächst bei einer Menschenrechtsorganisation, die sich besonders für Indigene einsetzte, dann als Mitarbeiter der Wiener Stadtzeitung „Augustin“, die nach eigener Darstellung für den Ausbruch von Menschen – Obdachlose, Langzeitarbeitslose, Asylwerber:innen – aus der Entmündigung eintritt. Und so verknüpft Bogenreiter Wissen- oder Bemerkenswertes und Skurriles aus beiden Welten, jener der indigenen Völker des globalen Südens und jener der Unterprivilegierten des urbanen Wien. Da stößt „Gump“ in der Wiener Lobau auf eine Delegation der Zapatistas. Da werden viele Ideen zur Stadtbegrünung, Architektur oder zu einer nachhaltigen Produktion gesunder Lebensmittel vorgestellt, die von indigenem Wissen inspiriert sind. Da erfährt man von sehr lebendigen Nachfahren längst „ausgerottet“ geglaubter Völker, der Selk’nam und der Yamana Patagoniens.
Der Versuch einer Zusammenführung von Indigenen und Stadtindianern? Dem selbstironischen „Gump“ würde diese Charakterisierung wohl zu weit gehen. Er gibt mit seinen Fundsachen und Analogien aus Peripherien und Metropolen Denkanstöße und Inspirationen. Denn, mit den Worten des chilenischen Illustrators Rodrigo Elgueta: „Die große Lektion für das 21. Jahrhundert ist der Dialog mit den indigenen Gemeinschaften. Wenn wir unsere Beziehung zur Natur nicht überdenken, werden wir nicht überleben.“ Ein außergewöhnliches Buch.
Rezension von Robert Lessmann (Buchautor und Journalist), 24. Sept. 2025 für die Zeitschrift Lateinamerika anders

Bei einem Auftritt von Nenda im WUK nutzte der Autor die Gelegenheit, um ihr ein Buch zu überreichen. Die Musikerin und Schauspielerin mit Wurzeln in Tirol und Afrika hatte ihm das Copyright für die Veröffentlichung eines Auszugs ihres Hits „Mixed Feelings“ inklusive einem Standfoto vom dazugehörenden Video gegeben.

Thomas liest in der Dechantlacke im „Waldmenschenbuch“ (darin ist er auf Seite 136 zu sehen). An diesem Gestade in der Wiener Lobau tauchte vor einem Jahrzehnt die Idee für dieses Werk überraschend aus den Untiefen des Universums auf. Damit das Buch finanziell nicht baden geht braucht es jedoch noch etliche KäuferInnen. Bestellungen direkt: taotan@gmx.at oder 0699 1820 29 98
Einstiegsfoto: Alex Glechner mit dem Buch in der Südsteiermark
mehr
Gepostet am 30. Sep.. 2025 in Aktuelles, Termine | Keine Kommentare
Der Entwicklungshilfeklub (EHK) lädt ein zu einer Benefizveranstaltung mit Thomas Riebl, international renommierter Bratschist
Datum: 12. Oktober 2025, Uhrzeit: 11:00 Uhr, Ort: Ehrbar Saal, Mühlgasse 30, 1040 Wien.
Mit dem Erlös des Konzerts wird ein Bildungsprojekt im indischen Firozabad unterstützt, wo viele Mädchen in Schuldknechtschaft leben und arbeiten müssen. Ziel ist es, durch Lernzentren, Elternbildung und Selbsthilfegruppen den Mädchen den Schulbesuch zu ermöglichen – und ihnen damit den Weg in eine bessere Zukunft zu öffnen.
Durch seine Musik vermittelt Thomas Riebl (Foto: E. Okazaki) eine Botschaft der Solidarität. Gemeinsam freuen wir uns auf eine Matinée, die Kunstgenuss und Engagement vereint!
Liebe Grüße, Ihr Entwicklungshilfeklub
Weitere Details und News des EHK finden Sie unter: https://archive.newsletter2go.com/?n2g=9vbwmzpf-nb106ns5-zsk
mehr
Gepostet am 8. Aug.. 2025 in Afrika, Aktuelles | Keine Kommentare
Zu diesem runden Geburtstag wünscht sich die verdiente Ärztin von Herzen: „Deine Spende für die Mukuru-Kinder macht mir die größte Freude! Jeder noch so kleine Betrag hilft… Danke! Ich habe fast alles gelebt, was ich wollte. Mukuru* ist fast fertig, aber meine Mukuru-Kinder wollen jeden Tag etwas zu Essen – und das noch lange… Das wäre mein schönstes Geburtstagsgeschenk!“
DDr. Christine Wallner Gründerin – Africa Amini Alama (AAA)
* Die MUKURU PRIMARSCHULE von AAA, bietet ca. 300 Kindern im Alter von 5 bis 13 Jahren aus den ärmsten Familien der Massai, kostenlosen Unterricht und gesunde Mahlzeiten
Mehr Infos mit Spendenkonto gibt’s hier: https://mailchi.mp/africaaminialama/reise-mit-herz-8337959?e=4150079c72 und hier geht’s zum Projekt: https://solidarische-abenteuer.at/tansania-africa-alimi-alama-afrika-ich-glaube-an-dich/

PS: Einen Hinweis auf das Projekt mit Foto gibt es auch im Buch „Explodierende Bäume & Waldmenschen“
mehr
Gepostet am 6. Aug.. 2025 in Afrika, Aktuelles | Keine Kommentare
Der Name der Graswurzel-Organisation in der Stadt Kitale im Nordwesten Kenias steht für Organic Technology Extension and Promotion of Initiative Center, frei übersetzt: Initiativ-Zentrum für die Verbreitung und Förderung von bio-organischen Technologien. Kürzlich schrieb der Gründer und Koordinator von OTEPIC, Philip Odhiambo Munyasia, an Hans Bogenreiter dieses Mail, nachdem OTEPIC für das Buch „Explodierende Bäume & Waldmenschen“ ein Foto zur Verfügung stellte.
Hope you are doing fine,
At the moment, we are actively engaging with the community in various projects — taking advantage of the good rainy season to plant many trees, expand our mushroom cultivation, and grow a wide variety of vegetables. It’s especially encouraging to see many women and young people getting involved and empowered through these initiatives. Attached are few pictures kindly go through them when you have time.
Your continued presence, encouragement, and long-term commitment are a real source of strength for us. Sending you lots of love and blessings to you and your family. With heartfelt gratitude and warm greetings from Kenya
Philip Odhiambo Munyasia, Coordinator

Screenshot
Übersetzung: Wir hoffen, dass es Ihnen gut geht. Im Moment engagieren wir uns gemeinsam mit der Gemeinde in verschiedenen Projekten und nutzen die gute Regenzeit, um viele Bäume zu pflanzen, unsere Pilzzucht auszuweiten und eine Vielzahl von Gemüsesorten anzubauen. Es ist besonders ermutigend zu sehen, wie viele Frauen und junge Menschen durch diese Initiativen eingebunden und gestärkt werden. Ihre ständige Anwesenheit, Ihre Ermutigung und Ihr langfristiges Engagement sind eine echte Kraftquelle für uns. Wir senden Ihnen und Ihrer Familie viel Liebe und Segen. Mit herzlicher Dankbarkeit und herzlichen Grüßen aus Kenia, Philip Odhiambo Munyasia, Koordinator
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Infos: www.otepic.org, Kontakt: Philip Munyasia, otepic07@yahoo.com, Tel: +254725429179
Spenden c/o: Interkulturelle Friedensstiftung, Merck Finck & Co München, IBAN: DE 18700 30400 0000 301078, BIC: MEFIDEMM, Verwendungszweck: OTEPIC KENYA

Hier geht’s zur ausführlichen Projektbeschreibung
https://solidarische-abenteuer.at/kenia-eine-initiative-waechst-weit-ins-land-hinaus/
mehr
Gepostet am 17. Juli. 2025 in Aktuelles | Keine Kommentare
Vom Wienerwald bis zum Amazonas
Sachbuch von Hans Bogenreiter, herausgegeben im Eigenverlag in Kooperation mit der Buchschmiede, 144 Seiten mit zahlreichen Farb- und einigen S/W-Fotos, Softcover, Preis: 19,50 Euro (Versandkosten: 3,10 Euro). Erhältlich direkt beim Autor (e-mail: office@solidarische-abenteuer.at oder Tel. 06991 820 29 98), im Buchschmiede-Shop (https://www.buchschmiede.at/) oder im Buchhandel (ISBN: ISBN 978-3-99181-469-6).
Im September 2020 ließ Donald Trump einen Tweet vom Stapel, der ihm mehr Gelächter einbrachte als die meisten seiner mittlerweile über 30.000 Falschaussagen: Österreich sei eine Waldnation, mit Waldstädten, Waldmenschen und gefährlichen, explosiven Bäumen gab er preis. Der Autor, die österreichische Antwort auf For(r)est Gump, begibt sich auf eine Entdeckungstour durchs Land und bringt Erstaunliches zutage: Er stößt in Wiener Wäldern auf Indizien und Zeugnisse, welche die Aussagen des Präsidenten nicht nur bestätigen, sondern sogar um neue Enthüllungen erweitern.

„Geisterabwehr“ in einem Wiener Wald, Foto: Hans Bogenreiter
Mit einer feinen Mischung aus (Selbst)Ironie und Ernsthaftigkeit widmet er sich großen Themen unserer Zeit: dem Klimawandel, der Zerstörung der (Regen)Wälder, dem dramatischen Verlust an Biodiversität. Begleitet werden seine Texte dabei von stimmungsvollen Fotografien und pointierten Musiktipps. Das Leitmotiv fußt auf einem globalen Widerspruch: An den Gestaden von Wiener Wäldern kann die Zeit gut totgeschlagen werden. Anderswo werden Menschen, die sich für den Schutz der Wälder einsetzen, mit dem Leben bedroht und öfter auch ermordet. Das Buch versinkt jedoch nicht in Weltschmerz, sondern zeigt auch positive Auswege aus der Sackgasse auf.
„Habe das ganze Konvolut gelesen, sehr gut gemacht, sollte als Buch erscheinen.“
Felix Mitterer österreichischer Dramatiker, Schauspieler, Theater-, Hörspiel- und Drehbuchautor, zahlreiche Auszeichnungen, 2024 Nestroy-Theaterpreis für das Lebenswerk
„Aus mir ist leider nie ein Waldgänger geworden. Gerate ich doch einmal in einen Wald, befällt mich rasch die peinliche Angst, womöglich nie mehr herauszufinden. Es ist also keine Selbstverständlichkeit, dass ich ein Buch, das vom Wald, seinen Pflanzen, Tieren, Menschen, seinem Reichtum und seiner Schönheit erzählt, gebannt von der ersten bis zur letzten Seite gelesen habe. Für Hans Bogenreiter, der die hohe Kunst der Abschweifung beherrscht, ist der Wald nicht nur eine faszinierend vielgestaltige Natur, sondern auch ein sozialer Schauplatz: Lebensort von Menschen, welche die Städte aus den verschiedensten Gründen verlassen haben und, etwa an den wälderreich ausfransenden Rändern von Wien, ein nomadisches Leben führen; Lebensort von indigenen Gruppen in Lateinamerika. Bei aller Wildnis, die ihn auszeichnet, zeigt er den Wald auch als Ort der Kultur, an dem die Menschen nicht nur Zeichen des Unheils – etwa in der Form von Müll – zurücklassen, sondern auch allerlei Zeugnisse ihrer religiösen und sozialen Existenz. In dieser literarischer Expedition durch die Wälder ist es vom Wienerberg und der Lobau nur einen Gedankensprung weit zum Amazonas, von legendären Wiener Waldmenschen zu den Waldbewohnern Lateinamerikas, von europäischen Wissenschaftlern zu Weisen der indigenen Kulturen. Ebenso mühelos gelingt es Bogenreiter auch, die Songs der besten Popbands für seine Kulturnaturgeschichte aufzurufen. Er hat also kein Brevier der Weltflucht verfasst. Im Grunde hat der akademisch ausgebildete Bauernbub, eine sympathische und völlig uneitle Autobiographie im Angesicht des Waldes vorgelegt. Was er schreibt, ist anregend und unterhaltsam, und wie er es bewertet, stets grundgescheit.“
Karl-Markus Gauß – Der österreichische Schriftsteller lebt als Essayist und Kritiker in Salzburg und war bis 2022 Herausgeber der Zeitschrift Literatur und Kritik. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 2013 Kunstpreis für Literatur
„Habe in Ihrem Buchprojekt gestöbert, Kapitel gelesen und fand es hochinteressant, was alles in den Wäldern um Wien passiert – verrückt! Die Geschichten über die indigenen Völker kannte ich auch und finde schön, darauf hinzuweisen, dass Menschen heute tatsächlich im Wald leben und vor allem davon leben können.“
Werner Kubny deutscher Autor, Regisseur, Kameramann, Produzent und Drehbuchautor

„Und unsere Mutter Amazonien? Wie kann sie ohne ihr unendliches Grün überleben? Ohne ihr Grün kommt die Zerstörung und die Trockenheit – denn es ist der Kreislauf des Wassers, der das Leben in Amazonien, welches das größte hydrografische Becken unseres Planeten ist, bestimmt. Alles ist riesig in diesem unglaublichen Universum, wo der Wald seit Jahrtausenden als ein harmonischer Körper pulsiert, bewässert vom majestätischen Amazonas und seinen mehr als 1.000 Söhnen und Töchtern.“
Sandrinha Barbosa – Die brasilianische Angehörige der indigenen Xoko ist Schamanin und ausgebildete Ärztin. (Auszug ihrem Buch IGAPÓ – Indianische Gedichte und Texte aus Amazonien). Foto, oben: Hubert Gross

„Ich habe freiwillig diese Art zu leben gewählt, aus keiner direkten Not heraus. Ich sehe gern den Sternenhimmel, liebe ganz einfach die Natur. Das bedeutet für mich Freiheit. Ich war schon immer ein bisschen ein Außenseiter, war immer anders als andere. Ich glaube, ich bin eher ein Freigeist. Wenn jetzt eine Frau in mein Leben käme, kann sie nur mein Herz lieben und nicht das, was ich habe.“
Stefan reflektiert über sein fast 20-jähriges Leben in Wäldern. Foto, oben: Stefan mit Waschbär, privat
„Erst die Geschichte wird uns sagen können, ob das Green Belt Movement etwas verändert hat. So viele Schattenseiten Afrikas werden der Welt präsentiert, so viele nationale Organisationen und Führer/Innen als unzureichend dargestellt: Unsere Bewegung ist zumindest eine positive Anstrengung zur Veränderung der Welt, die von den Betroffenen selbst ausgeht.“
Wangari Maathai kenianische Wissenschaftlerin und Umweltschützerin, Friedensnobelpreis 2004
„Gratulation zu Ihrer Publikation; schon nach kurzer, erster Lektüre schaut mir Ihr Buch als sehr gelungene wie gescheite Interpretation und Variation Trumpscher Dummheit aus – insofern findet hier die theologische Figur der „felix culpa“ wieder einmal eine Bestätigung, so daneben kann nichts sein, dass sinniger Menschengeist nicht daraus was Gutes, Wahres und Schönes zaubern kann.“
Wolfgang Machreich österreichischer Journalist und Autor
Leseproben
Erlauscht und erschaut
Im Juni 2021 wurde Gump Zeuge eines sehr diffizilen Gesprächs. Ein älterer Insulaner prahlte mit einer besonderen Gabe: „Ich kann Schwäne in Enten verwandeln.“ Das verblüffte sein Gegenüber und daher gab der Angeber seine besondere Begabung preis: „Ich schicks umi, donn sands enten.“ Die Pointe lässt allerdings Menschen, die nicht dem bayrisch-österreichischen Dialektsprachgürtel angehören, ratlos zurück (Hilfestellung: „Umi schicken“ bedeutet in der eben erwähnten Mundart „auf die andere Seite schicken“ und „enten“ „auf der anderen Seite sein“). Am selben Schauplatz offerierte am sehr warmen 6. September 2023 eine Insulanerin eine offene Stelle für Besitzer eines Staplerscheins. Da meldete sich ein Nackter sehr lautstark, gerade so als hätte er auf so eine Gelegenheit schon sehr lange gewartet: „Ich, ich habe einen Staplerschein. Ich kann hoch- und tiefstapeln.“

Das „Haus am See“ in der Wiener Lobau spielt auf das Video im gleichnamigen Song von Peter Fox an. Foto: H.B.
Einige Jahre davor belauschte Gump zwei Sonnenanbeterinnen beim regen Austausch über den Astralkörper. Eine erzählte, mit gezielter Konzentration sei es ihr möglich, ihren eigenen Rücken zu sehen und damit auch behandeln zu können. An und für sich eher scheu, konnte es sich Gump danach nicht verkneifen, sich für die Gratiseinführung in die Geheimnisse der Esoterik zu bedanken. Die Wortführerin entpuppte sich alles andere als schmähstad: „Du hast Glück gehabt, weil wir heute besonders viel Butter aufs Brot gestrichen haben.“ Im Frühsommer 2022 nahm Gump, quasi im Vorbeigehen, wahr, wie ein spindeldürrer, älterer Mann von sich gab: „A Salat, des is mir viel zu gesund. Naja, vielleicht a Dings, a Graserl.“ Mit letzterem meinte er Marihuana, das in Österreich noch immer kriminalisiert wird, dessen Düfte sich hier jedoch regelmäßig verbreiteten…
Mordmotiv: Umweltschutz
Es sind traurige Rekorde. Weltweit werden immer mehr Umweltschützer/Innen getötet. Laut der Menschenrechtsorganisation Global Witness wurden zwischen 2012 und 2023 über 2.100 Land- und Umweltschützer/Innen ermordet. Drei Viertel von ihnen starben in Lateinamerika. Die meisten Opfer sind Indigene, die ihre angestammten Gebiete verteidigen. Global Witness geht allerdings davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Getöteten noch deutlich höher liegt, weil bei vielen Todesfällen oft nicht entsprechend ermittelt wird. Im Schnitt wird jeden Tag mindestens ein Mensch ermordet, nur weil er sich für den Erhalt der Natur eingesetzt hat. Das Javari-Tal ist mit einer Fläche, die etwas größer als Österreich ist, eines der größten indigenen Siedlungsgebiete Brasiliens, viele leben dort isoliert. Das Grenzgebiet zu Peru und Kolumbien ist durch Goldschürfen, Abholzung, Jagd und Fischerei (alles großteils illegal) sowie Drogenschmuggel zudem besonders konfliktreich und gefährlich. Die Menschenrechtler und Umweltschützer Dom Phillips und Bruno Pereira wurden im Mai 2022 im Javari-Tal im brasilianischen Amazonasgebiet ermordet…

Diese Asháninka-Gemeinschaft demonstrierte für die Aufklärung der Morde an ihren Freunden Bruno Philips und Dom Pereira im Jahr 2022. Der britische Journalist und der indigene Aktivist recherchierten gegen illegalen Holzschlag, Drogenbosse und Goldgräber im Amazonasgebiet. Die Asháninka leben im Amazonastiefland beiderseits der Grenzen zwischen Peru und Brasilien. Vier ihrer Männer wurden im Jahr 2014 wahrscheinlich von illegal in ihr Gebiet eingedrungenen Holzfällern ermordet. Foto: Eliane Fernandes (Gesellschaft für bedrohte Völker-Deutschland)
mehr
Gepostet am 12. Juli. 2025 in Afrika, Aktuelles | Keine Kommentare
Im Newsletter vom 12. Juli 2025 teilt SAT (Nachhaltige Landwirtschaft Tansania) neue Erkenntnisse darüber, wie die Agrarökologie positive Veränderungen in Tansania bewirkt. Von der Veröffentlichung ihres Jahresberichts 2024 bis hin zu Erfahrungsberichten von Landwirten und Studierenden spiegelt jeder Beitrag die wachsende Dynamik hin zu nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Landwirtschaftssystemen wider.
Hier geht’s zum Newsletter: https://preview.mailerlite.io/emails/webview/290510/159724609782940741
Hier geht’s zur Projektbeschreibung:
https://solidarische-abenteuer.at/tansania-der-garten-der-solidaritaet/
mehr