Gestohlene Kindheit in Lateinamerika – Filmpräsentationen und Gespräche
Gepostet am 3. Dez. 2015 in Aktuelles | Keine KommentareDie Filmemacherin und Journalistin Carola Mair zeigt in ihren Dokumentarfilmen bewegende Schicksale junger Latinos. Egal ob sie aus Mexiko flüchtende Teenager zum illegalen Grenzübertritt begleitet hat, Kinderprostituierte vor der Kamera erzählen lässt, in denen sie das Leben von Familien in den Slums von Nicaragua zeigt oder das Engagement junger Europäer, die sich in einem sozialen Kunstprojekt für Kinder aus den Elendsviertel von Costa Rica einsetzt – ihre Filme bewegen und berühren. Carola Mair, die ihre fesselnden Dokumentarfilme wiederholt in Österreich gezeigt hat, stellt im Rahmen von Schul- und Bildungsveranstaltungen gerne ihre Filme vor. Diese Veranstaltungen eröffnen PädagogInnen die Möglichkeit, die Not der Dritten Welt, ihre Ursachen und Konsequenzen, aber auch ihre Chancen als ein Fächer übergreifendes Thema im Unterricht aufzugreifen. Parallel dazu auch welche Perspektiven Jugendliche nach Beendigung z.B. des Abiturs oder einer Fachschule haben.
Kontakt: Carola Mair, Tel. 0699-10803030, caromax10@hotmail.com, www.caromax.at
NICARAGUAS KINDER. SEHNSUCHT NACH KULTUR
Österreich, Nicaragua 2004, Buch, Regie, Produktion: Carola Mair, Kamera: Hermann Dunzendorfer, Ton: Markus Auer, Schnitt: Erika Michalke, Künstler: Klaus Krobath, Empfohlen ab 12 Jahren
Eine außergewöhnliche Reise ins Armenhaus Lateinamerikas. Nicaragua ist das zweitärmste Land Lateinamerikas (66 {2c847ec4e1b9ba2ca8c9c263939da56df9e96b293cc39d3c340fb514cf22fa55} Arbeitslosigkeit, 34 {2c847ec4e1b9ba2ca8c9c263939da56df9e96b293cc39d3c340fb514cf22fa55} Analphabeten). Revolution, Korruption und Katastrophen haben es total zerrüttet. 80 {2c847ec4e1b9ba2ca8c9c263939da56df9e96b293cc39d3c340fb514cf22fa55} der Kinder leben in so genannter „absoluter Armut“. Anstatt in die Schule werden sie zum Betteln auf die Straße und zum Arbeiten auf die Müllhalden geschickt. Diese Straßenkinder gelten als Abschaum der Gesellschaft – und genau um sie, eine Loser-Generation, geht es in diesem sehr persönlichen Film von Carola Mair. Die Doku schildert einerseits ihren täglichen Überlebenskampf, andererseits aber auch die eindrucksvollen Bemühungen mehrerer engagierter Helfer. Einer von ihnen ist der Oberösterreicher Dieter Stadler, der das „Haus der drei Welten“ führt, die mittlerweile wichtigste Kulturstätte des Landes, die Dietmar Schönherr und Ernesto Cardenal vor 15 Jahren gegründet haben.
CIRCO FANtazzTICO
Österreich, Costa Rica, Deutschland, Spanien 2009/ 2010, Regie/Buch und Produktion: Carola Mair, Kamera: Gerald Hoetzeneder, Flo Fessl, Erika Michalke, Carola Mair, Ton Gerald Höfler, Schnitt: Johanna Tschautscher, Musik: Matthias Ruckdäschl, Empfohlen ab 12 Jahren
Die jüngste und hoffnungsvollste Doku erzählt vom Kinderzirkus Circo Fantazztico aus Costa Rica, den die junge Wiener Artistin Alexandra Graf leitet. Der Film erzählt aber auch vom Mädchen Alejandra Gonzales Campos, das beim Circo Fantazztico als Tuch-Artistin tätig. Mit 18 weiteren Artisten und 16 Freiwilligen aus Europa war der Zirkus erst jüngst zwei Monate in Westeuropa auf Tournee. Die 18 Artisten sind die Elite von rund 200 Kindern und Jugendlichen aus dem Armutsviertel von San Isidros el General, die im Zirkus Sinn und Geborgenheit finden, einen Raum zum sozialen Lernen und zum Aufblühen. In seiner Rumpf-Familie hat es das introvertierte Mädchen Alejandra da viel schwerer. Sie lebt mit ihrer schwerkranken Großmutter und ihren 2 Halbgeschwistern und 3 Cousins in einem kleinen Häuschen. Ihren Vater hat sie noch nie gesehen, ihre Mutter arbeitet mit ihrer Tante seit Jahren illegal in New York und schickt das verdiente Geld nach Costa Rica. Siehe auch Projekt auf Solidarische Abenteuer
SUENOS DE NINOS – KINDERTRÄUME
Österreich, Mexiko 2007, Buch, Regie, Produktion: Carola Mair, Kamera: Flo Fessl, Ton: Erwin Slim, Schnitt: Erika Michalke, Flo Fessl, Empfohlen ab 12 Jahren
Für „Kinderträume“ hat Carola Mair in Mexiko City, Tijuana und San Cristobal gefilmt. In diesem Land klafft die Schere zwischen unvorstellbarem Reichtum und entsetzlicher Armut besonders weit auseinander. Soeben hat der mexikanische Telekom-Tycoon Carlos Sim Bill Gates als reichsten Menschen des Planeten überholt, andererseits müssen 11 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Mexiko arbeiten. Mexico City hat 1,9 Millionen unter der Armutsgrenze lebende Kinder, 240.000 sind im Stich Gelassene. 11.000 sind Straßenkinder. Morde, Organraub, ständiger Missbrauch und Prostitution und unmenschliche Diskriminierungen sind für sie Normalität. Mexico, so die UNICEF, ist eines der beliebtesten Ziele für pädophile Touristen. Carola Mair zeigt die schlimme Realität der Kinder aus den Slums. Sie skizziert ihre Geschichten, lässt sie ihre Träume erzählen. Und sie porträtiert schlussendlich Mexikaner, die diese Träume verwirklicht haben und jetzt von Europa aus in der alten Heimat helfen. Siehe auch Projekt auf Solidarische Abenteuer